Die Ersteinrichtung

Wenn man sich nun dazu entschieden hat, sich ein Aquarium anzuschaffen, sollte man  einige Dinge beachten:

1. Je größer, desto weniger Arbeit hat man mit dem Aquarium,  und desto mehr Fische kann man sich anschaffen. Außerdem brauchen große Fische auch große Aquarien. Genaueres erfahrt ihr beim Händler. Man sollte  aber auf  jeden Fall  kein Becken unter 80er Kantenlänge erwerben, da sich in solchen Becken nur sehr schwierig ein biologisches Gleichgewicht herstellen lässt.

 


 

2. Welche Form soll mein Becken haben? Es gibt da mittlerweile die verschiedensten Formen von Aquarien. Soll es in einer Ecke stehen,  bietet sich z.B. ein dreieckiges Model an. Aber ich rate an,  sich näher beim Zoofachgeschäft zu informieren. Ihr könnt auch bei Juwel-Aquarien nachsehen, welches Aquarium euch zusagt.

 


3. Der  Fußboden muss für das Gewicht des Aquariums ausgelegt sein, welches gerade bei Altbauten mit Holzfußböden Probleme bereiten kann. Erkundigt euch notfalls bei Eurem Vermieter. Beispielsweise wiegt ein hundert Liter fassendes Aquarium 115 kg. Denkt daran, dass oft mehrere Personen vor dem Aquarium stehen und hineinsehen. Da kommen bei drei Leuten schon mal schnell 240 Kilo dazu, die man mit einplanen sollte. Die Belastbarkeit von Holzböden beträgt in der Regel   150 kg/m² . Estrich auf Beton Böden halten ca. 450-500 kg/m² aus.

 


 

4. Welche Art von Aquarium möchte ich? Seewasser, Brackwasser, oder Süßwasser. Wenn ich mich für Süßwasser  entscheide,  muss ich mich noch Fragen, was für Fische und Pflanzen ich pflegen möchte, da manche Fische und Pflanzen klares Wasser bevorzugen, und andere wiederum Schwarzwasser. Ich rate daher, informiert euch vorher genau über die Haltungsvoraussetzungen der Fische , die Ihr pflegen möchtet, und achtet darauf ,dass sie zusammenpassen. Ihr könnt euch gerne auf meiner Seite über die Fische informieren.

 


 

5. Wo stelle ich mein Becken auf ?  Mann sollte das Becken so aufstellen, dass es nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist, da es sonst zu vermehrter Algenbildung kommen kann. Zu beachten ist auch die Tragfähigkeit des Fußbodens, siehe Punkt 3.

 


 

6. Was brauche ich für einen Bodengrund ? In der Regel wird Kies mit einer Körnung von3 - 5 mm verwendet, doch davon bin ich schon lange weg. Ich nutze Kies mit einer Körnung von 1 - 2 mm. Das hat den Vorteil, dass die gesamte Fläche des Bodengrundes viel größer ist. Dadurch können sich mehr aerobe (nützliche) Bakterien ansiedeln, die Schadstoffe abbauen. Zusätzlich nutze ich eine Bodenheizung, wodurch  aufsteigendes warmes Wasser im Bodengrund gefiltert wird. Außerdem bekommen die Wurzeln der Wasserpflanzen so Sauerstoff, welcher das Abfaulen derer verhindert.  Doch einige Fische und Pflanzen bevorzugen auch feinen Sand. In diesem Fall darf keine Bodenheizung verwendet werden.- Da kein Durchfluss mehr möglich ist, kommt es zu einem Hitzestau an der Bodenscheibe und das Glas kann platzen. Unter der mindestens 7cm dicken Kiesschicht, habe ich noch eine ca. 2cm dicke Schicht Bodengrunddünger( Dennerle Depotmix) eingebracht, welcher zu Langzeitdüngung bestimmt ist. Bodengrundberechnungen können auch selbsttätig und kostenlos bei Dennerle durchgeführt werden. Bitte verzichtet auf das Einlegen von Torfmatten. Ich habe bis jetzt nur negatives darüber gehört. Die Folgen waren meist fauliger Bodengrund.

 


 

7. Welchen Filter brauche ich ? Es gibt verschiedene Arten von Filtern. Man sollte den Filter auf jeden Fall groß genug wählen, d. h. , wählt den Filter eine Nummer größer, als der Filterhersteller für die Aquarien Eurer Größe empfiehlt . Wenn ihr Flussfische pflegen wollen,  nehmt wegen der Strömung einen Innenfilter.  Für Fische,  die aus Seen stammen, eignen sich Außenfilter besser. Man sollte aber beachten, dass die Oberflächenströmung nicht zu stark ist. Am besten nur gering, da man sonst mehr Probleme mit Algen bekommt. Wenn die Oberfläche allerdings einen schimmernden Belag aufweist, sollte man die Oberfläche wieder etwas mehr bewegen. Wenn man Schwimmpflanzen einsetzt, reduzieren diese auch die Belagsbildung. Wenn man einen Filter mit Biofilterkammer besitzt, sollte man diesen mit Zeolith bestücken .

 


 

8. Wie gestalte ich die Rückwand ? Was man mit der Rückwand des Aquariums macht, sollte man sich vorher genau überlegen. Im nachhinein wird es nämlich ein schwieriges Unterfangen. Man kann die Rückwand von Außen mit Folie bekleben. Dazu gibt es speziellen Kleber von JBL für blasenfreies verarbeiten. Mit diesem Mittel kann man die Folie später auch ohne Rückstände wieder entfernen. Weiter gibt es auch  Kork-  oder Kunststoffrückwände,  die sich mit speziellen Silikonen von Innen einkleben lassen. Das sieht zwar prima aus, doch ist das  Entfernen von Algen, die sich auch dort ablagern können, ein schweres Unterfangen. Auch ein Ablösen der Rückwand ist so gut wie nicht machbar. Ich empfehle daher  nur Folie für die Außenwand. Die Seiten sollte man übrigens frei lassen, da das Aquarium sonst  kleiner und begrenzt wirkt. Wenn man unbedingt Rückwände einsetzen, müssen sie gut anliegen, damit keine Fische hinter schwimmen können. Zur späteren Befreiung von Algen benutze ich  für Kunststoffrückwände Salzsäure. Da Salzsäure im Wasser aber Sauerstoff zehrend wirk, muss der Umgang damit höchst umsichtig erfolgen.

 


 

9. Denkt an den Reglerheizstab, den Ihr in entsprechender Größe benötigt. Das heißt, die Leistung ist entscheidend. Zudem sollte die Temperatur auch manuell mit einem Thermometer überwacht werden.

 


 

10. Zu guter Letzt benötigt Ihr eine entsprechende Beleuchtung. Ihr braucht in den Standartbecken zwei spezielle Leuchtstoffröhren ( keine Baumarktleuchten). Die Hersteller empfehlen eine Kombination von zwei verschiedenen Röhren. Eine Kaltlichtröhre für den Vordergrund, welche die Farben der Fische betont, und eine Warmlichtröhre für Pflanzenwachstum. Ich selbst nutze nur Warmlichtröhren, wodurch das Aquarium gemütlicher wirkt und nicht so kalt. Vor allem nutze ich diese Röhren aber, da sie nur einen ganz minimalen blauen Lichtanteil besitzen. Der blaue Lichtanteil fördert wiederum das Algenwachstum, während andere Pflanzen auch super ohne blaues  Licht wachsen. Das liegt daran , dass Algen sehr primitive Pflanzen sind. 

 


Nun kann es losgehen.

Wenn ihr euer Aquarium ausgepackt habt,  müsst ihr es erstmal mit klarem Wasser auswaschen. Ihr dürft niemals mit Reinigern an eurem Aquarium rumputzen, auch nicht von Außen. In eurem eigenen Interesse macht ihr erstmal einen Dichttest. D.h.,  ihr füllt Euer Aquarium erst einmal nur ein viertel voll und lasst es über Nacht stehen. Am nächsten morgen guckt ihr, ob alles um zu trocken ist. Wenn ja , ist alles in Ordnung. Wenn nicht, müsst ihr es umtauschen. Bevor Ihr das Aquarium auf ein stabile Möbelstück stellt,  solltet ihr es noch einmal ausleeren und die Rückwand mit der Rückwandfolie bekleben. Bei Aquarien,  die als Raumteiler dienen, fällt dieses natürlich weg. Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass  Ihr zwischen Möbelstück und Aquarium eine 0,5-1,0 cm dicke Styroporplatte oder Dämmmatte legen müsst, um bei Erschütterungen (z.B.: Straßenverkehr) eine Dämmschicht zu erhalten. Außerdem sollte das Aquarium genau in Waage stehen. Denkt auch an die Stromanschlüsse für Heizung, Filter, Licht und eventueller Bodenheizung. Wenn das Aquarium dann ausgerichtet steht, sollte  als erstes die Bodenheizung schlaufenartig mit Hilfe von Abstandhaltern ( meistens Sauger) eingelegt werden. Anschließend  sollte der Depotmix (Langzeitdünger) gleichmäßig verteilt werden (ca. 2cm). Darauf soll nun eine mindestens 7 cm starke Kiesschicht gleichmäßig verteilt werden, die vorher unbedingt noch einmal durchgespült werden muss, um milchige Färbungen zu vermeiden. Die Kiesschicht soll deshalb so dick sein, damit man beim späteren Wasserwechsel mit Saugglocke nicht den Bodengrunddünger hochzieht.

Ihr dürft an Deko nicht  alles im Aquarium verwenden. Es sollten  nur Tropenholz und Steine verwenden werden, die speziell fürs Aquarium geeignet sind. Kauft also Euer Zubehör beim Fachhändler und sucht nicht selbst in der Natur. Das  könnte fatale Konsequenzen für Eure Fische haben. Um einiges besser als Tropenholz sind allerdings Moorkienholzwurzeln ( leider schwer zu beschaffen). Allerdings nur bei Fischen, die nicht allzu hartes Wasser benötigen. Mit diesem Holz kann man z.B. auf Wasseraufbereitungsmittel verzichten. Allerdings nur, wenn das Leitungswasser nicht gechlort ist und nicht durch alte Bleirohre läuft.

Legt nun Euer Dekomaterial ins Aquarium und bedenkt dabei den Platz für Filter und Heizung, falls diese nicht fest integriert sind. Denkt beim Aufstellen von Steinen daran, dass einige Fische stark wühlen und eventuelle Konstruktionen dabei nicht umfallen und eventuell die Scheiben beschädigen, oder einen Fisch einklemmen. Legt nun eine Untertasse auf den Bodengrund ( sie verhindert das Aufwühlen des Bodens beim eingießen des Wassers). Nun holt ihr mit einem noch unbenutzten Eimer nicht ganz kaltes Wasser aus der Dusche( Eimer mit Duschkopf füllen, zwecks Entgasung des Wassers) und gießt es auf die Untertasse. So füllt Ihr das Aquarium ein viertel voll. Nun könnt ihr die Pflanzen unter einem Wasserhahn lauwarm abwaschen, um eventuell Schnecken, Eier  und Nitrathaltigen Dünger zu entfernen. Nach dem Abwaschen könnt Ihr die Pflanzen einpflanzen ( vorher Steinwolle und Bleiring unbedingt entfernen) .Die unterste Gabel der Pflanze sollte nicht mehr unter Kies liegen. Setzt an die Wurzeln der Pflanzen etwas Wurzeldünger. Nun positioniert Filter und Heizung, falls nicht fest integriert, und füllt das Becken auf. Das Wasser wird noch etwas trübe oder milchig sein. Schaltet Filter, Heizung und Licht ein, wenn der Deckel drauf ist. Falls ihr Schwarzwasser wollt ,Torfextrakt hinzufügen oder Filter mit Torfkugeln bestücken. Nach einer Stunde könnt Ihr Nitratabbauende Bakterien und etwas Fischfutter zuführen, um das Einlaufen zu beschleunigen. Ich würde frühesten nach 14 Tagen Fische einsetzten, auch wenn Hersteller bestimmter Produkte erfolgreichen Besatz nach 24 Stunden versprechen. Beschleunigen kann man dieses allerdings, wenn man etwas Kies aus einem eingefahrenen Aquarium mit unter mischt. Den ersten Wasserwechsel ( 1/4) solltet Ihr einen Tag bevor  die ersten Fische eingesetzt werden vornehmen. Setzt am Anfang nicht zu viele ein, beginnt mit wenigen, und besorgt euch dann langsam mehr, damit das Aquarium sich gut einfahren kann. Den zweiten Wasserwechsel (1/4) solltet ihr 4 Tage nach dem Einsetzen der ersten Fische vornehmen, den dritten sieben Tage später, den vierten 10 Tage später, und dann erstmal alle 14 Tage. Das Aquarium nicht Überbesetzen, weniger ist mehr! Es darf nur sehr sparsam gefüttert werden, um Wasserverschmutzung zu vermeiden! Das Wechselwasser sollte immer Temperiert sein, und möglichst über Duschkopf vorher in Eimer gefüllt werden, um das Wasser zu entgasen. Aus der Wasserleitung kommt das Wasser mit Druck, darin lässt sich mehr Gas lösen als als unter atmosphärischem Druck. Die Folge ist ein ausgasen, man erkennt das an den vielen aufsteigenden Blasen nach dem Wasserwechsel. Das Wasser ist übersättigt, dieses kann für die Organe der Fische bedrohlich werden, und zum Tod führen. Man spricht auch von Säurekrankheit. Große Aquarien, die direkt mit Schlauch gefüllt werden, bitte aus dem Grund langsam befüllen, am besten temperiert auf der Oberfläche verrieseln.

Letztendlich hängt die Menge und häufigkeit des Wasserwechsels von verschiedenen Faktoren ab. Je höher das Wasser durch Besatzt, Fütterung und Verottung abgestorbener Pflanzen belastet ist, je mehr und öfter muß das Wassser gewechsel werden. Ein viertel alle 14 Tage ist nur als Anhaltspunkt für ein gut laufendes Aquarium gedacht.. Wer genau wissen will wieviel Wasser und wanngewechselt werden muß, muß sein Wasser auf Nitrat- und Phosphatgehalt untersuchen, und die nötige Wasserwechselmenge aus den Ergebnissen errechnen. Entsprechden Tests werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Bei großen Differenzwerten der Wasserhärte( KH und GH) und des Säuregealtes (PH Wertes) zwischen dem Aquarienwasser und dem Leitungswasser ist Vorsicht angeraten, zu viel Wasser auf einmal zu Wechseln, dann lieber öfter weniger wechseln, damit sich die Werte lansam angleichen, und die Fische keinen osmotischen Schock erleiden. Diese Unterschiede der Werte treten aber eigenlich nur dann auf, wenn sie das Aquariumwasser beeinflussen, z.B über Torffilterung ind den Sauren bereich, oder über Aufsalzung in den basischen Bereich.

Aquarienzubehör könnt ihr hier bestellen:

aquaristic.net - Aquaristik, Terraristik, Teich

aquaristic.net - Aquaristik, Terraristik, Teich